Mit der Finanzkrise 2008 wurde die gesamte Finanzwirtschaft von sich selbst aus ihren Angeln gehoben und hat die Realwirtschaft ebenfalls ins Straucheln gebracht. Die Staaten sind damals dem Märchen der Systemrelevanz (welches die Banken clever platziert haben) auf den Leim gegangen. Sie sind der Finanzwirtschaft sofort beiseite gesprungen und haben mit sozialistischem Aktionismus versucht die freien Kräfte der Märkte massiv zu beschneiden, indem Sie die maroden Bankinstitute gerettet haben. Der Markt den diese Institute ja so sehr beschwören, hätte einem Großteil von Ihnen den Gar aus gemacht, und das vollkommen berechtigt, denn sie hatten sich verspekuliert. Die Eigentümer der betroffenen Unternehmen wären dann leer ausgegangen (das nennt man Kapitalismus). Der Markt hätte sich geschüttelt und es wäre danach wieder ganz normal weiter gegangen. Den Kleinsparer (bis 100.000€) hätte man von Staatsseite aus entschädigen können. Alle anderen hatten dann halt aufs falsche Pferd gesetzt - Augen auf bei der Auswahl des Bankinstitutes.
Die Politik hat damals entschieden den Steuerzahler für das Versagen und die maßlose Gier der Finanzwirtschaft bezahlen zu lassen. Der Steuerzahler hat das Märchen der Systemrelevanz geschluckt, denn es hatte ja auch keine unmittelbaren Konsequenzen.
Diese treten dann erst am langen Ende in der Zeit auf...
Da die Realwirtschaft durch dieses Krise massiv in Mitleidenschaft gezogen wurde, versucht nun die EZB zu retten was zu retten ist, indem sie Öl ins Feuer schütten. Seit der Finanzkrise hat die EZB (über diverse Maßnahmen) Unmengen an frischem Geld gedruckt. Das tut sie nicht indem sie einfach neue Banknoten schafft und diese in Umlauf bringt, sondern, indem über verschiedenartigste Ankaufprogramme, Wertpapiere (insbesondere Renten) aus dem Markt aufgekauft werden und diese mit neu geschaffenem Buchgeld bezahlt werden.
Allein in den letzten 4 Jahren (Juli 2015 bis Juli 2019) wurden durch die EZB Anleihen im Wert von 2.189.074.000.000 € (2 Billionen 189 Milliarden 74 Millionen) aufgekauft. (Quelle EZB)
Offizielles Ziel dieses Aufkaufprogrammes war es, die Realwirtschaft anzukurbeln, Wachstum zu schaffen und Inflation zu erzeugen.
Alle Ziele wurden grandios verfehlt!
Wenn man einmal die 341,5 Mio Einwohner der Euro-Zone zugrunde legt, dann hat die EZB pro Einwohner 6.410 € frisches Geld gedruckt. Leider ist davon kaum ein Cent in Form von zusätzlicher Kaufkraft bei den Bürgern angekommen. Die Bürger hätten die Kaufkraft vielleicht direkt verwendet und somit mittelbar die EZB ihren Zielen näher gebracht.
Man stelle sich vor, die EZB hätte dieses Geld nicht der Finanzwirtschaft zugeführt, sondern der Realwirtschaft und seit Juli 2015 an jeden Bürger (auch Kinder) der Euro-Zone den Betrag von 107 € monatlich direkt auf das Konto überwiesen. Das wäre ein echtes Konjunkturprogramm gewesen...
Statt dessen wurden die gedruckten Billionen in die Finanzwirtschaft gepumpt, haben dort die Blase weiter aufgeblasen und dafür gesorgt, dass die Preise der Vermögenswerte weiter angestiegen sind...
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